Montag, 1. September 2008

Batman goes on

Was soll ich sagen... es gibt wohl wenige, die nicht in 'The Dark Knight' reingegangen sind, und wohl noch weniger, die nicht meinen ihren Senf dazu ablassen zu müssen. Im Sinne des Redundanzprinzips (Another random Blog) also nun hier meine Gewürzmischung...

Der Film ist gut, richtig, richtig gut. So, jetzt isses raus. Wäre er nicht so gottverdammt gehyped worden, wäre er glatt einer der besten Filme eversince. Dumm, das. So hat's nur für eine Position knapp hinter "Batman begins" gereicht. Ist aber vielleicht eine persönliche Macke von mir, vorher jede Rezension zu lesen, die ich in die (virtuellen) Finger bekomme, bevor ich in einen Blockvernichter gehe.
Wenn der Film ein Problem hat, dann ist es, dass er sehr viel zugleich will und selbstredend manches davon auf der Strecke bleibt. Als Handlungsstränge wären da Batman vs. Joker, Wayne gegen Dent wegen Rachel, der Auftieg von Detective Gordon, die Verführung des Harvey Dent, das Trio Batman/Dent/
Gordon gegen die Kriminalität (später aka Joker), Batman gegen die Moral, die Moral gegen Gotham City, Batman gegen Nachahmer, Batman und der Ruhestand, Lucius Fox gegen die Moral und schließlich das Batpod gegen seine eigene Konstruktion.

Ok, der letzte hat weniger mit dem Film, als mit der Physik des funktionstüchtigen(?) real-life Vehikels zu tun und den Stuntmen, die darauf Platz nahmen. Was ich aber damit eigentlich ausdrücken will ist, dass selbst bei der doch recht angenehmen Laufzeit von zweienhalb Stunden (eine Stunde Einleitung- jeeehaaa) einige von diesen Strängen zumindest subjektiv ein paar davon auf der Strecke bleiben müssen. (SPOILER:) So ist es mir etwa erst eine gefühlte halbe Stunde nach ihrem effektvollen Tod aufgegangen, dass Rachel, also sowohl Waynes und Dents Muse und zentrale Figur im jeweiligen Leben, hopps gegangen ist. Upps. Hätte einen als Zuschauer eigentlich mehr berühren sollen, gell?
Positiv hervor zu heben ist die doch recht große Zeit, die Gary Oldman mit seiner ausnahmsweise mal guten Rolle auf der Leinwand hat. Der Mann ist einfach gut und als er sich zwischenzeitlich die Radieschen von unten anschaut geht einem zumindest kurzzeitig ein 'oh f*ck' durch den Kopf. Anders als das Upps!/Och nee... nach(!) Rachels Ableben. Ansonsten hat natürlich auch er im Spannungsfeld mit Batman, Joker und Harvey Dent nicht den allerbesten Stand.

Ein paar Worte zu den drei Hauptpersonen... Christian Bale ist großartig wie immer, mehr ist dazu nicht zu sagen, der Kollege kann einfach schauspielern, auch mit so illustren Compagnons wie Michael Caine oder Morgan Freeman. Aaron Eckhard spielt den 'strahlenden Helden Gothams' wirklich klasse und transportiert seine Verwandlung zum desillusionierten, gebrochenen Mann mehr als glaubhaft. Lediglich schade fand ich - und das kann man Herrn Eckhard nicht anrechnen -, dass das Two Face einwenig zu sauber und ästhetisch war für einen Film der sich ansonsten bemüht realistisch gibt. Ich bin ja auch kein Fan von überbordendem Eckel, aber hier hätt's schon ein wenig mehr sein dürfen. Über Heath Ledger wurde und wird soviel geschrieben, dass ich mich versuche kurz zuhalten. Der Knabe macht Spaß! Jedes Mal, wenn er die Szene betritt, ist es großartig ihm zuzusehen, wie er einen Menschen frei von Regeln und Werten spielt. Er ist das perfekte menschliche freie Radikal und es ist mir eine große Freude gewesen dieser Figur bei ihrem - wenn auch verdammenswerten - Werk zuzusehen und zu sehen, wieviele Tabus etc... noch im Vorbeigehen gebrochen werden.

Und sonst? Nunja, über das moralische Gewicht des Films wurde von anderen genügend geschrieben, ich fands gut, gerade wenn man bedenkt, dass wir hier von einer Comic-Verfilmung reden, und es hat noch keinem weh getan über manche der aufgeworfenen Fragen nach zudenken. Und, bevor ich es vergesse, es gibt ein anfängliches kurzes Wiedersehen mit Cillian Murphy als Scarecrow. Nett.

Fazit: Ein klasse Film, dessen einzige Schwäche sein eigener Hype ist (auch irgendwie seltsam, oder?) und der ohne Weiteres neben großen Filmen der Geschichte bestehen kann. Auch und besonders dank seinem Cast, der realistischen Erzählweise und seiner stattlichen Länge.

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