Freitag, 8. Mai 2009

Individualisten im Schwarmbewusstsein

Was ich in ergänzung meiner Gedanken zu Jens Scholzens Artikel noch für einen theoretisch ganz interessanten Gedanken halte ist der des Schwarmbewusstseins.

Zugegeben, ich bin Individualist, ich mochte was besonderes sein, weswegen mir der Gedanke an ein (Borg-)Gedankenkollektiv ein gewisses Grausen bereitet, aber das nur vorneweg. Das witzige ist, dass in der heutigen Gesellschaft jeder Eineinhalbte bis Zweite Individualist ist, oder es am liebsten sein möchte, um seinen persönlichen intravaganten Lebensplan auszuführen (UND ALLE SOLLEN ES SEHEN!). Wie schrecklich normal und un-besonders das Ergebnis all unserer Selbstdarstellung und Extravaganz ist, ist eine weitere große Ironie des Spagetti-Monsters.

Aber zur Schwarmintelligenz...
Was wir im Moment im Web haben, und was sich in zukunft definitiv noch weiter entwickeln wird, ist der Zustand, dass durch Twitter, Feed-Reader, Facebook & Co. KG eine Unmenge an Informationen (mal mehr, mal weniger, mal garnicht relevant) im Bruchteil von Sekunden verfügbar sein kann und so die zentrale Frage nicht mehr die ist, wo ich welche Information finden kann und was wer zu welchem Thema geschrieben hat. Inzwischen sind genau zwei Fragen zentral geworden: Wieviel Zeit habe ich? und Auf (die Erlangung) welche(-r) Informationen aus dem globalen Gedankenstrom ('global stream of consciousness', vgl. Phillipp Müller)verwende ich sie? Und genau das dürfte eine implizite Definition des Begriffes 'Schwarmbewusstsein' (im Web Ende der 00er-Jahre) sein. Klingt irgendwie sehr nach der ungeliebten Nutzenmaximierung unserer Freunde aus der Wirtschaft, aber wenns doch stimmt...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.